Kredite umschulden – Ergreife die neue Chance, um 100 % Freiheit zu erlangen

Kredite umschulden

In vielen Anzeigen oder auch der ausgestrahlten Werbung auf Youtube oder auch im TV wird man immer wieder dazu aufgefordert Kredite umschulden zu lassen. Mehr Freiheit, weniger Verpflichtung und am Ende wird sowieso alles gut – das ist zumindest meine Wahrnehmung oder die Message, die ich dabei verstehe. Einfach Kredite umschulden und schon sind alle Sorgen weg. Doch ist das wirklich so?

Ich möchte mich dem Thema Kredite umschulden im heutigen Beitrag einmal widmen. Bei meinem persönlichen, kleinen Projekt mit meinem Kumpel sind wir im dritten Schritt selbstverständlich auch über die Kredite gestolpert.

Wir hatten ja schon im letzten Beitrag besprochen, dass er einen Kredit hat. Ehrlicherweise sind es sogar drei, aber zwei davon waren so klein, dass es wenig Sinn macht die Kredite umschulden zu lassen. Aber, und deswegen sind wir auf das Thema gekommen, hat er überlegt für eine Anschaffung einen weiteren Kredit aufzunehmen.

Und genau darüber möchte ich heute berichten. Es kann durchaus Sinn machen im eigenen Haushalt Kredite umschulden zu lassen. Allerdings verführt dieses Vorhaben auch und hier gilt es sich von Anfang an der Gefahren bewusst zu sein. Nur dann kannst du das volle Potenzial ausschöpfen, was dir die Umschuldung im Bezug auf den Vermögensaufbau bietet.

Kredite umschulden bedeutet NICHT, dass du danach mehr Geld zur Verfügung hast

Ein Kredit ist eine Verbindlichkeit den Banken gegenüber. Je nachdem wie viele du davon hast, bist du entsprechend vielen Banken etwas schuldig. Für einen Kredit wird dabei jedes Mal ein Kreditvertrag geschlossen. Dieser beinhaltet die Angaben dazu, wie viel Kredit dir gewährt wird, über welche Laufzeit und in welchen Raten du diesen zurück zahlen musst. Und natürlich wird dort auch die Höhe der Zinsen festgehalten.

Und dabei ist es egal, ob du 10.000 Euro für ein Auto als Ratenkredit aufnimmst oder aber beispielsweise bei deinem Onlineshop des Vertrauens etwas finanzierst. Beides ist jeweils ein Kredit.

Wer hier nicht aufpasst, hat sehr schnell viele Verbindlichkeiten zusammen. Ein Kredit hier für das Auto, dort ein Kredit für den Urlaub, hier vielleicht noch Dispokredit und naja, nun ist es ja auch eh egal, dann doch noch einen Kreditvertrag, damit du dir mal wieder richtig was gönnen kannst. Und schon hast du vier Kredite an der Backe, die du allesamt bedienen musst. Ob Ratenkredit, Darlehen oder was auch immer – ein Kredit ist und bleibt eine Zahlungsverpflichtung deines zukünftigen Einkommens.

Kredite umzuschulden bedeutet dabei eine Optimierung deiner Kreditsituation vornehmen. Keinesfalls darfst du einen Umschuldungskredit aufnehmen und beispielsweise die Laufzeit verlängern, um dann den nächsten Kredit für irgendeinen Schwachsinn aufzunehmen.

Gönne dir alles was du willst, aber bitte aus deinem Vermögen

Ein großer Teil der heutigen Käufe von Dienstleistungen und Waren wird in irgendeiner Art und Weise über einen Kredit gemacht. Ob es die Kreditkarte ist, die Zahlpause oder auch das Abstottern größerer Einkäufe über ein paar Monate – das alles ist jeweils ein Kredit für sich. Und diese scheinbar so einfachen Dingen werden allesamt in deiner Schufa vermerkt.

Das ist per sé nichts Schlimmes. Aber du läufst damit auf einem sehr hohen Risiko. Wenn wirst du krank, arbeitslos oder was auch immer, bleiben die Verpflichtungen natürlich bestehen. Und da beginnt der Streß. Denn wenn du dringend Geld brauchst, um deinen Kredit zu bedienen, fehlt dir der Kopf für die wichtigeren Dinge.

Aus meiner Sicht gibt es also nur ganz wenige Fälle, in denen die Nutzung eines Kredits wirklich sinnvoll ist. Ich möchte hier aber niemanden verurteilen, nur weil er oder sie einen Kredit hat. In gefühlt 95% der Fälle handelt es sich dabei aber um vorgezogene Freuden, weil man es nicht mehr ausgehalten hat.

Das ist in meinen Augen falsch und fatal. Ich habe mir irgendwann selbst die Regel gesetzt, dass ich unter keinen Umständen mehr einen Kredit aufnehme. Und damit fahre ich bis heute sehr gut. Wenn ich mir etwas gönnen möchte, muss ich vorher entsprechend etwas dafür tun. Mehr arbeiten oder mehr sparen – aber ich muss es mir verdienen.

Zerfahrene Situation, die lösbar ist

Ständig gaukeln uns Geschäfte und Shops vor, dass wir uns selbst für voll nehmen sollen. Kauf dir dies, kauf dir das alles und finanziere alles total easy über einen Kredit. Und das alles für nur 0% Finanzierungszins. Keine Frage, das klingt verlockend. ABER es ist und bleibt ein Kredit – also Geld, was du ausgibst, welches du heute noch nicht hast.

Bei meinem Kumpel im Haushalt gibt es wie gesagt drei Kredite. Ein größerer und zwei kleine. Die beiden kleinen möchte ich in der Betrachtung fast vernachlässigen. Das waren zu dem Zeitpunkt noch zwei, jeweils ein Ratenkredit, bei dem noch 225 Euro offen waren. Bei einer Rate von 50 Euro und 25 Euro war das Ende also sehr absehbar.

Der große Kredit hingegen hatte eine Restschuld von 7.500 Euro. Diese wurden mit einer monatlichen Rate von knapp 200 Euro abbezahlt, sodass sich daraus eine entsprechende Laufzeit ergab. Das Geld wurde damals für den Kauf eines Autos verwendet, das er sich gekauft hatte. Alles in allem also eine sehr simple Situation, die sich lösen lässt.

Bei mir war es damals etwas anders

Ich hatte damals ein Girokonto, auf dem ich einen Dispo ausnutzen konnte. Und der war mit den vollen 2.000 Euro belegt. Jeden Monat, wenn das Gehalt kam, schaffte ich es mal ganz kurz um die 0 Euro, um mich dann den ganzen Monat wieder runterzuarbeiten.

Daneben gab es bei der Bank einen Ratenkredit, den ich damals abgeschlossen hatte. 10.000 Euro ursprünglich als Darlehen mit einer Laufzeit von 96 Monaten. Die monatliche Rate betrug 125 Euro.

Aber damit war es noch nicht genug. Ich hatte diverse kleinere Kredite, vorzugsweise bei Onlineshops. Da war mal ein TV, hier mal ein Handy oder dort noch das schwedische Möbelhaus. Insgesamt sieben verschiedene Banken, denen ich monatlich kleinere Beträge zwischen 15 Euro und 50 Euro überweisen musste. So ergab sich aber am Ende eine gesamte Rate von fast 400 Euro monatlich, die ich zahlen musste.

Irgendwie doch ziemlich belastend, um ehrlich zu sein!

Kredite umschulden ist okay, wenn es sich rechnet!

Wer viele Banken als Gläubiger hat, steht mit all diesen auch entsprechend in der Schufa. Das kann mitunter ein Risiko sein, wobei es im ersten Moment nicht direkt eines ist. Passiert aber etwas Unvorhergesehenes und du brauchst schnell Geld, hast du mit vielen Einträgen schlechtere Karten. Du bekommst vielleicht nicht die volle Summe, aber in jedem Fall zahlst du deutlich höhere Zinsen.

Ich habe mir damals alle Kredit angesehen und die Informationen dazu raus geschrieben. So habe ich folgendes festgestellt:

  • Wie lange laufen alle Kredite noch?
  • Wie hoch ist meine monatliche Rate?
  • Wie viele Zinsen zahle ich für jeden Kredit?
  • Wie hoch ist meine Restschuld?
  • Und wann bin ich endlich schuldenfrei?

Die Aufstellung war ehrlicherweise nicht schön. Die gesamte Summe waren fast 23.000 Euro und die würde ich erst in rund 6 Jahren und ein paar Monaten ablösen können. Gute Aussicht? Mich persönlich hat das damals sehr belastet.

Folglich habe ich mir meine Finanzen das erste Mal selbst angesehen. Und sehr schnell kam ich dann auch die Idee einen Umschuldungskredit aufzunehmen. Allerdings war meine Idee dahinter nicht, dass ich anschließend weniger Rate im Monat zahlen müsste, sondern dass ich schneller die Kredite los werde.

Wie soll das funktionieren?

Grundsätzlich war mein Ansatz (und ist es heute auch noch), meine Sparquote jedes Jahr deutlich zu steigern. Das ist am Anfang relativ einfach, wird aber nach einigen Jahren dann sehr anspruchsvoll. Damals war der Ansatz, dass ich mit einer hohen Sparquote mehr Schulden tilgen könnte. Ob das wirtschaftlich sinnvoll war oder ist, kann man berechnen. Meist ist es das nicht, weil die Zinsen eines Kredits recht günstig sind.

ABER, und das war meine Motivation: Jeden Monat bei der Abbuchung zu sehen, wie viele Zinsen ich zahlte, hat mich wahnsinnig gemacht. Über die Hälfte meiner Rate waren nur Zinskosten und keine Tilgung. Also verfolgte ich den Ansatz die Restschuld des Kredits abseits der üblichen Raten zu tilgen.

Dabei musst du allerdings aufpassen. Häufig steht dazu irgendwo etwas im Kreditvertrag. Einige Banken erlauben es unbegrenzt zu tilgen. Andere wiederum habe eine Obergrenze bei der Anzahl oder auch der Höhe der Sondertilgung. Auch die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung ist nicht unüblich. Das bedeutet, dass für dich Zinskosten entstehen, die der Bank durch die frühzeitige Ablösung des Kredits entgehen.

Mit Übersicht und System die Schulden killen

Mit der Aufstellung, wer wann wie viel Geld von mir bekam, konnte ich arbeiten. Ich fand heraus, wo ich eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen muss und wo ich die höchsten Zinsen zahlte. Letzteres waren meine ersten Tilgungsopfer, wobei es von der Höhe abhing. Von den kleineren Krediten konnte ich mit meinem zusätzlich Gesparten sehr schnell zwei ablösen, weil dort keine große Summe mehr offen war. Die verbleibenden Kredite machten jedoch eine Summe von 22.300 Euro aus.

Bei einem hatte ich eine Klausel zur Vorfälligkeitsentschädigung. Die Kosten dafür waren zwar überschaubar, aber dennoch scheute ich mich hier eine Entscheidung zu treffen.

Beispielsweise auf Portalen wie Check24.de oder Tarifvergleich.de kannst du dir jeweils aktuellen Angebote der Banken anschauen. Teilweise gibt es hier relativ große Unterschiede in den Konditionen. Von 0% Zinsen bis hin zu 10% Zinsen ist alles dabei. Einige Banken kennt man, weil sie einen Namen haben, und von anderen hatte ich noch nie gehört.

Ich war jung und brauchte das Geld…

Nur mal als Vergleich: Die Summe von 22.300 mit 6,5% Zinsen abzuzahlen verursacht Zinskosten in Höhe von ungefähr 7.000 Euro über die veranschlagten 8 Jahre (84 Monate). Du zahlst also nicht nur 22.300 Euro zurück, sondern auch noch Zinsen über rund 7.000 Euro. Das ist eigentlich okay, denn es ist das Geschäftsmodell der Bank. Aber mir kam es dabei wirklich grün hoch! Immerhin sind das dann fast 30.000 Euro.

Also habe den Kredit gewählt mit den geringsten Zinskosten und der höchsten Flexibilität. So wusste ich, dass meine Kosten möglichst gering waren, ich aber gleichzeitig jederzeit etwas zusätzlich einzahlen konnte. Leider war das nicht der günstigste Kredit mit 0,7% Zinsen. Aber es waren dann auch nur 1,55% Zinsen, wobei ich jederzeit Sondertilgungen und auch eine komplette Tilgung vornehmen konnte.

Kredite umschulden leicht gemacht

Banken wissen, wie sie ihr Geld verdienen. Und so war ich sehr dankbar, dass es einfach war das Ganze loszutreten. Ich muss lediglich meine Verbindlichkeiten angeben, die entsprechende Bankverbindung und den ganzen Rest hat dann die Bank gemacht. Das bietet in der Form nicht jede Bank an, aber ich hatte Glück. Letztlich kannst du es aber auch schnell selbst machen, sobald du die Auszahlung erhalten hast.

Dann machst du eine Überweisung auf das jeweilige Kreditkonto, überweist ein paar Euro mehr um die nächsten Kostenabrechnung noch decken zu konnte und schon ist deine Verpflichtung dort verschwunden.

Wie gesagt, ich hatte es einfacher und musste mich um nichts kümmern. Meine Aufgabe war es nun vor allem mehr Geld zu generieren, mit dem ich dann entsprechend Sondertilgungen vornehmen konnte um meine Restschuld zu drücken.

Eine Umschuldung ist eine Verlagerung eines Problems, die es aber nicht löst

Ich höre immer wieder von Menschen, die ihre Kredite umschulden. Dabei wählen sie die neue Verpflichtung bei der Umschuldung so, dass sie anschließend mehr Geld im Monat zur Verfügung haben. Dieses Vorgehen ist meiner Meinung nach tödlich. Denn du suggerierst dir selbst, dass wieder mehr Geld da ist. Geld, dass du dann im Zweifel auch wieder ausgibst und vielleicht neue Schulden machst.

Bei meiner Umschuldung habe ich damals die Raten aller Kredite addiert. Das war das, was ich mindestens jeden Monat bringen musste. Dazu habe ich noch einen Anteil gerechnet, der sich aus der Kostenersparnis im Haushalt ergeben hat.

Meine gesamte monatliche Rate betrug wie beschrieben rund 400 Euro. Dazu kamen weitere 50 Euro, die ich dazu addierte, da ich sofort eine Ersparnis in meinem Haushalt erreichen konnte. Also wählte ich einen Zeitraum bei meinem Umschuldungskredit, der dazu passte. In meinem Fall war es eine Laufzeit von 48 Monaten. Also schon durch das Umschulden selbst sparte ich viel Zeit ein (84 Monate versus 48 Monate). Und gleichzeitig hatte ich ja vor regelmäßig eine Sondertilgung vorzunehmen.

Verschiebe niemals dein Problem in die Zukunft

Ich finde Verpflichtungen anderen gegenüber, vor allem finanzieller Natur, total scheiße. Und dazu gehören auch Kredite. Mit dem Ablösen von den zwei kleinen und dem Umschuldungskredit aller anderen in einen neuen Kredit, sah es zwar besser und war einfacher für mich, aber keineswegs weniger Verpflichtung.

Ich hatte jetzt aber nur noch ein Ziel, auf das ich schießen musste.

Wie schon erwähnt, kann ich weder verstehen noch empfehlen seine Kredite umschulden zu lassen und anschließend mehr Geld zur Verfügung zu haben. Man verarscht sich doch damit selbst. Die Ausgaben bleiben die gleichen oder werden sogar noch höher. Doch eigentlich ist es an der Zeit das eigene finanzielle Denken zu überprüfen und zu ändern, damit man genau nicht mehr in eine solche bedrängende Situation kommt.

Also, lieber radikal und schmerzhaft als sanft und reibungslos!

Nach dem Kredite umschulden ging es richtig los

Ich hatte ein finanzielles Problem. Keine Frage. Aber ich wollte es nicht mehr haben. Und so konzentrierte ich wirklich alles darauf, dass diese Problem verschwand. Nachdem ich meine bestehenden Kredite umschulden konnte, hatte nur noch ein Ziel – eine Kontoverbindung – eine Restschuld!

Vielleicht klingt das ein wenig fanatisch, aber mich kotzte es an, jemand anderem Geld zu zahlen für etwas, das in der Vergangenheit lag. Wie konnte ich so bescheuert sein Konsumfreude vorzuziehen, nur weil ich glaubte, ich hätte mir das genau in dem Moment verdient?

Und mit dieser Enttäuschung über mich selbst sowie dem Ziel vor den Augen schoss ich aus allen Rohren. Ich verkaufte alles in meinem Haushalt, was ich seit einem halben Jahr nicht mehr in der Hand hatte oder genutzt hatte. Eine Playstation, diverse Spiele, meinen CD-Player, CDs in Unmengen, Bücher und so weiter und so fort. Jeder Schritt einzeln für sich brachte ehrlicherweise nicht besonders viel ein, aber mit der Summe daraus konnte ich fast 700 Euro tilgen.

Meine imaginäre Tilgungsliste füllte sich

Jeder Haushalt hat irgendwann seine Grenze erreicht. Natürlich durfte ich mich bestrafen, für das was in der Vergangenheit war. Aber ich wollte mir jetzt auch nicht das Leben komplett verbieten. Aber ich wechselte meine Kontoverbindung und „verdiente“ mit einem eigenen Kontenmodell zusätzliche Prämien. Ich wechselte den Stromanbieter, kündigte alle Abos, die ich hatte und wechselte auch meinen Smartphone-Vertrag.

Wichtig: Prämien, wie bei den Konten, sind einmalig. Ich habe aber mein kostenpflichtiges Girokonto gegen ein kostenloses Konto eingetauscht. Insofern war es nicht nur eine Prämie von 50 Euro, sondern auch die quartalsweisen Kosten von 18 Euro (monatlich 6 Euro), die ich eingespart hatte. Diese 6 Euro schrieb ich mir auf. Sie waren eine Ausgabe in der Vergangenheit, die ich in der Zukunft in die Tilgung stecken wollte.

Das Gleiche machte ich bei meinem Handyvertrag auch. Ich konnte dort 23 Euro monatlich sparen. 23 Euro die ich von nun an jeden Monat in meine Sondertilgung einrechnete. Und so kamen zu den bereits kalkulierten und vereinbarten 450 Euro Tilgung viele weitere, kleinere Beträge hinzu.

Kleinvieh macht auch Mist – und viel Kleinvieh macht viel Mist!

An jedem Anfang des Monats zelebrierte ich die Überweisung. Ich schaute, was aus dem letzten Monat noch über geblieben war. Das war häufig nicht viel, da ich mich schon ganz schön runtergewirtschaftet hatte. Aber dennoch, auch 15 oder 20 Euro waren weiteres Geld, was ich zur Tilgung verwendete.

Und dann addierte ich natürlich noch meine Liste für den nächsten Monat dazu, also die Liste mit den 6 Euro für das Konto und den 23 Euro für den Handyvertrag – und so weiter. Und schwupps, konnte ich fast jeden Monat weitere mindestens 200 Euro tilgen. Wie gesagt, aber am Anfang ist das einfach.

Nach vier Monaten aber merkte ich, dass ich sehr viel Zeit aufwendete, um vergleichsweise kleine Beträge einsparen zu können. Natürlich nahm ich diese auch mit, aber ich fing dann doch an zu schauen, wo ich anderweitig Geld her bekommen konnte. Ein 450 Euro-Job war schnell gefunden. Und auch wenn nicht den vollen Betrag erreichte mit meiner Arbeitszeit, waren es doch häufig 250 Euro bis 300 Euro, die ich steuerfrei bekam und einzahlen konnte.

Eine Umschuldung muss der Auftakt zu einem anderen Leben sein

Die Umschuldung an sich ist schnell erledigt. Schnell einen Umschuldungskredit aussuchen, ein paar Überweisungen machen und schon lässt sich alle Kredite umschulden. Damit es aber danach nicht so weiter geht, musst du an deine Gewohnheiten dran. Denn eine Umschuldung vorzunehmen, dann aber nichts an den Gewohnheiten zu ändern bedeutet häufig, dass sich die Spirale weiter abwärts dreht.

Und hier kommen wir zurück zum Haushaltsbuch von meinem Kumpel. Die Spirale drehte sich hier zwar nicht abwärts, aber halt eben auch nicht aufwärts. Seit Jahren trieb er eine fast immer gleiche Summe an Kredit vor sich her. Mal war es die Wohnungseinrichtung, dann das Auto oder was auch immer. Einen Grund für den Kredit gab es immer.

So beschlossen wir gemeinsam, dass dieser ein für alle Mal eliminiert werden muss. Wie schon erwähnt mussten wir bei ihm nicht viele Kredite zu einem vereinen. Dennoch haben wir uns die Option Umschuldung einmal angesehen. Vor allem haben wir hier die Konditionen verglichen.

Es ist ein Kampf, aber einer, der sicht lohnt

Natürlich hätte ich mich zufrieden geben können, mit einem Kredit, der regelmäßig abgezahlt wird. Aber da sind wir wieder bei dem Thema Gewohnheiten. Und damit sich die Verbindlichkeit aus dem Leben verabschiedet, überzeugte ich ihn davon eine Umschuldung vorzunehmen. Kostentechnisch war das nicht der riesige Gewinn, da bin ich ehrlich. Auf die Laufzeit gerechnet waren es einige, wenige Prozentpunkte und rund 200 Euro die er einsparen konnte.

Ich habe ihn aber vor allem zu dem Zug gedrängt, da wir bei der Umschuldung eine viel höhere monatliche Rate vereinbarten. Wenn der Schmerz nicht von alleine kommt oder nicht wahr genommen wird, muss er halt künstlich erzeugt werden. So schauten wir uns an, was seine maximale Rate sein könnte. Und statt der jetzt gezahlten 200 Euro, kamen wir auf fast 380 Euro. Wenn man das hochrechnet ist das eine Verkürzung der Lautzeit um die Hälfte.

Es hat gedauert, bis ich ihn davon überzeugt hatte. Aber irgendwann lenkte er ein und wir organisierten die Umschuldung. Alles lief online, ging recht schnell und schon eine Woche später war der Kredit getilgt und die Umschuldung auf die neue Verbindlichkeit vollzogen.

Wenn es einmal zündelt…

Ich habe ihm mit meiner Argumentation, warum eine Umschuldung sinnvoll ist, meine eigene Geschichte nochmal erzählt. Er hatte sie ja damals sowieso mitbekommen, da wir bei finanziellen Dingen sehr offen miteinander umgehen. Aber so machte ich es nochmal präsent.

Den Punkt, das er seine Gewohnheiten ändern musste, hatte ihn irgendwie erreicht. Eine Woche nachdem wir die Umschuldung gemeinsam angestoßen hatten, schickte er mir per Whatsapp ein Foto. Darauf konnte man einen Haufen Pakete und einige Briefe erkennen. Er hatte ausgemistet und die Sachen bei Ebay eingestellt – zusätzliches Geld für die Tilgung. Sehr geil!

Ein Haushaltsbuch führen und die Schulden tracken

Wie du weißt, bin ich ein großer Fan davon ein Haushaltsbuch zu führen. Gerade für den Einstieg ist das von Vorteil, weil du hier die Übersicht an einer Stelle hast. Und unter drei Jahren würde ich das sowieso nicht wieder aufgeben. Dann ist es nämlich richtig drin in den Routinen und Gewohnheiten und du kannst die Erfolge davon sehen.

Mein Kumpel trackt seinem unserem Beitrag dazu auch seine Haushaltsausgaben. Hin und wieder ist es vielleicht nervig, aber es ist halt auch nur eine halbe Stunde pro Woche. Und die Idee, dass er mit seiner Umschuldung bald auch den Kredit los wird, erzeugt bei ihm nochmal richtig Motivation dazu.

Eigentlich ist das ungewöhnlich, denn dazu konnte ich ihn vorher nie kriegen. Mit der Übersicht aber kann er sich nun aber selbst ausrechnen, wie sein Haushalt aussieht, wann er sich was kaufen oder leisten kann und wie doch langsam ein beständig sein Vermögen steigt.

Ist die Umschuldung erledigt, beginnt der Vermögensaufbau

Je nachdem wie groß der Betrag ist, dauert es auch um schuldenfrei zu sein. Bei meinen 23.000 Euro damals war der Umschuldungskredit mit einer Laufzeit von 48 angesetzt. Vier Jahre also bis zur Schuldenfreiheit. Gebraucht habe ich nur 17 Monate.

Warum so schnell?

Es gibt immer mal wieder glückliche Fügungen. Einmal habe ich zum Beispiel eine Steuerrückerstattung von 2.400 Euro erhalten. Und meine Familie wusste Bescheid, also habe ich zum Geburstag und Weihnachten in dem einen Jahr nur Geld geschenkt bekommen – natürlich direkt als Sondertilgung überwiesen. Aber dennoch, vor allem lag es daran, dass ich das Ziel nie aus den Augen verloren.

Schon bald konnte ich den 450 Euro Job voll ausnutzen. Also 450 Euro monatliche Rate als Sondertilgung. Das lag vor allem daran, dass ich meine Arbeit gut machte und eine kleine Gehaltserhöhung bekam. Zusätzlich füllte ich meine Zeit am Wochenende mit Arbeiten im Internet. Zu Hause auf der Couch oder am Schreibtisch konnte ich mir die Zeit vertreiben und gleichzeitig Geld verdienen.

Vielleicht war es zu viel, aber wenn es einmal rollt

Wenn ich es heute so betrachte, war mein Engagement schon krass. Ob ich es heute nochmal so machen würde, weiß ich nicht. Ich meldete mich auf einer Texterbörse an und nahm dort Textaufträge entgegen. Ich bekam eine Gliederung zu einem Thema vorgegeben, eine bestimmte Zeit und sollte meist zwischen 15.000 und 20.000 Wörter dazu schreiben. Das wurde dann anfangs mit 2 Cent je Wort vergütet und nach einiger Zeit konnte ich dort auch mehr verlangen.

Ich schrieb an einem Auftrag ungefähr zwei Wochen. Also konnte ich monatlich zwei Aufträge erledigen. Ich melde das Ganze als Nebengewerbe und als Kleinunternehmer an und verdiente weiteres Geld. Es brachte mir ungefähr weitere 400 bis 600 Euro im Monat. Davon mussten dann 1/3 Steuern einbehalten werden und den Rest überwies ich als Sondertilgung. Ausgaben dazu hatte ich praktisch keine.

Im achten Monat nach meiner Umschuldung konnte ich insgesamt schon über 1.000 Euro monatlich tilgen. Neben den 450 Euro verdiente ganz am Ende sogar fast 1.000 noch zusätzlich dazu, mit denen ich tilgen konnte. Naja, und eine regelmäßige Tilgung in der Höhe führt nach 17 Monaten dazu, dass der Kredit vollständig getilgt ist.

Und natürlich habe ich dann nicht aufgehört!

Schuldenfrei ist ein toller Moment, aber er ist von kurzer Dauer. Mit meinem Tun nebenbei hatte ich ja einen Zahlungsstrom generiert, der monatlich weit über 1.000 Euro einbrachte. Warum sollte ich das aufgeben, nur weil es keinen bestehenden Kredit von der Umschuldung mehr gab?

Ich hatte so viel Spaß daran gefunden, dass ich weiter aus allen Rohren schoss. Und für mich hat sich hier das etwas komisch klingende Sprichwort bewahrheitet:

„Der Teufel scheisst immer auf den größten Haufen!“

Mit der Zeit erhöhte sich mein Einkommen durch höhere Wortpreise. Teilweise war ich bei einigen Aufträgen neben einem Grundpreis auch noch am Erlös oder Umsatz beteiligt. Und irgendwann kam der Zeitpunkt, wo ich meinen 450 Euro Job nicht mehr brauchte. Also ging ich dort zu meinem Chef, kündigte und wurde gefragt warum!? Zack, wieder eine Gehaltserhöhung, damit ich dort bitte noch das Jahresendgeschäft für die nächsten vier Monate mit machte.

Bei annährend gleichem Zeiteinsatz, erhöhte sich mein Einkommen also ständig. Zwischenzeitlich konnte ich Wortpreise von sechs bis acht Cent realisieren und die Textaufträge wurden länger. 30.000 Wörter zu acht Cent sind dann halt 2.400 Euro – 2/3 davon 1.608 Euro für mein Vermögen.

Es dauert nicht lange bis zu den ersten 25.000 Euro

Ich komme vom Thema ab, aber du spürst welchen Enthusiasmus die Umschuldung bei mir verursachte. Ich hatte als Kreditnehmer jederzeit die bestehende Restschuld im Auge. Und ich selbst forderte mich, dass ich jeden Monat mindestens einen Euro mehr tilgte, also im Monat zuvor. Und das hat wie durch ein Wunder geklappt.

Während meine Restschuld kleiner wurde und bedingt durch den Zinssatz auch die Zinskosten, verzinst sich das eigenes Vermögen ja dann auf einmal. Und zwar ist der Zinssatz dann für dich und nicht für jemand anderen. Du bist auf einmal nicht mehr Kreditnehmer, sondern du gibst anderen Geld. Andere Kreditnehmer, ob es Unternehmen, Staaten oder auch Einzelpersonen sind, nehmen dein Geld um damit etwas zu finanzieren. Und jetzt bist du derjenige, der den Zinssatz als Einkommen einstreichen kann.

Teufel, das führt dazu, dass dein Vermögen anfängt zu arbeiten und Einkommen in Form von Zinsen generiert. Wer 1.000 anlegt zu 3% wird nicht gerade laut schreiend durch den Garten rennen, wenn er die 30 Euro Zinsgutschrift erhält. Schon nach einem weiteren Jahr aber hatte ich etwas über 25.000 Euro auf dem Konto und damit eine Zinsgutschrift von 750 Euro bei 3%.

Die Umschuldung als Chance begreifen und handeln!

Meinen Kumpel konnte ich mit der Geschichte und der Vorgehensweise beeindrucken. Auch wenn er noch am Anfang ist, bin ich mir sehr sicher, dass er keine 18 Monate brauchen wird. Bleibt er so motiviert, wird er das Darlehen deutlich früher zurück gezahlt haben. Und dann ist sein Kreditvertrag erfüllt, das Darlehen getilgt und er muss keine Raten mehr aus bestehenden Verbindlichkeiten zahlen.

Aber so ganz ohne Ratenkredit, bleibt ihm ja dann nichts anderes über als eigenes Vermögen aufzubauen. „Null ist kein Ziel“ sagte Bodo Schäfer. Und da stimme ich ihm voll zu. Der Moment der Schuldenfreiheit ist cool, aber er ist sehr kurzweilig. Denn stehen bleiben möchte man dort nicht.

Und deswegen nochmal mein Appell: Die Umschuldung muss der Auftakt zu einer Änderung der eigenen Gewohnheiten sein. Das Ziel ist es nicht alle Schulden auf null zu bekommen. Das steht zwar zuerst im Vordergrund. Vielmehr geht es aber darum, dass nach der Null aus dem Einkommen ein Vermögen aufgebaut wird.

Sparen ist das eine…

Ein Haushalt kann immer nur maximal 100% einsparen. Und wie viel das ist hängt davon ab, wie viel Geld reinkommt, was eingespart werden kann. Zudem sind 100% absolut unmöglich. Wer es sich aber zur (neuen) Gewohnheit macht etwas hinzu zu verdienen, sorgt für eine weitere Einnahmequellen.

Während der Zeit nach der Umschuldung kannst du dieses Geld vollständig für die Raten verwenden. Ist der Ratenkredit aber abgezahlt, solltest du das Geld investieren. Bevor du wieder einen Kredit aufnimmst und Umschulden musst, solltest du dir nach der Null also ein finanzielles Polster aufbauen. Dazu hatte ich ja schon in einem meiner letzten Beiträge etwas geschrieben.

Und wenn das Konto für Notfälle einmal voll ist, brauchst du vermutlich nie wieder einen Kredit oder eine Umschuldung. Und das alles nur für den Preis mal für ein, zwei oder auch drei Jahre die Arschbacken zusammen zu kneifen? Ich finde, das lohnt sich. Absolut immer!

Ich würde es keine sechs Jahre lang ertragen jemand anderem Geld zu zahlen. Natürlich ist das rechtens, das eine Bank von mir Geld in Form von Zinsen bekommt, dafür das sie mir Geld leiht. Aber ich will das nicht. Ich ertrage das nicht. Also muss ich mehr tun als meine übliche Rate, damit der Kredit verschwindet.

Kredite umschulden mit Vorfälligkeitsentschädigung – auch kein Problem

Wie gesagt, es gibt Banken, die in ihren Kreditvertrag die Vorfälligkeitsentschädigung schreiben. Das ist okay und kein Hinderungsgrund. Der Spaß kostet dann halt ein paar Euro mehr. Aber was die können, kannst du schon lange.

Schau dir also bitte ganz genau die Bedingungen an, in denen eine Vorfälligkeitsentschädigung gezahlt werden muss. Manchmal müssen mindestens eine bestimmte Anzahl von Ratenzahlungen erledigt sein. Eine andere Form der Vorfälligkeitsentschädigung ist die zeitliche Ausrichtung. Bei größer 12 Monaten zahlst du einen höhere Prozentsatz und bei kleiner 12 Monate einen geringeren.

Wie gesagt, mach dich schlau. Und dann kalkuliere damit. Wenn du bis auf maximal sechs volle Raten runter darfst um nichts zahlen, dann ist genau das dein Ziel. Wenn die Vorfälligkeitsentschädgigung bei weniger als 12 Monaten Laufzeit deutlich weniger beträgt, dann zahl so lange drauf ein, bis du den Zeitraum erreicht hast.

Oder halt auch abhängig von der Höhe kannst du es gegen einen günstigeren Umschuldungskredit rechnen, wenn die Zahlen das hergeben. Eine Vorfälligkeitsentschädigung zu zahlen ist auch mit deinen neuen Gewohnheiten nicht verboten. Aber achte darauf, dass die Kosten so gering wie irgendwie möglich sind. Und wenn du sie bei 0 halten kannst, dann mach genau das. Wenn das der letzte Kredit ist und dieser halt noch ein Jahr läuft, dann lass ihn laufen. Du kannst ja dennoch mit der restlichen Sparrate und zusätzlichem Einkommen schon anfangen dein Vermögen aufzubauen.

Nutze die Chance und konzentrier dich auf dieses eine Mal

Anzufangen und es dann nicht zu Ende zu bringen ist sehr deprimierend. Insofern ist es wichtig, dass du dich bei einer Umschuldung auch voll darauf konzentrierst. Kredite umschulden, monatliche Tilgung maximieren, abzahlen und dann Vermögen aufbauen – so einfach ist es eigentlich!

Achte dabei immer darauf, dass jeder zurück gezahlte Euro dich deinem Ziel näher bringt. Und mit diesem Gedanken als neue Gewohnheit geht es zwar vielleicht ein wenig stockend los, aber wenn du einmal im Schwung bist, kann dich nichts mehr stoppen. Und das ist es ja genau, was du erreichen willst.

Also, mach dir Gedanken und fange noch heute an nach Möglichkeiten zu suchen deine Kredite umschulden zu lassen. Und wenn du bestens aufgestellt bist, dann konzentriere dich darauf deine Verbindlichkeit zu tilgen.

Energy flows, where focus goes

Das ist eines meiner Lieblingszitate. Und es ist so wahr! Wenn wir ein Ziel vor Augen haben und uns darauf konzentrieren, werden wir das Ziel zwangsläufig auch erreichen. Und wenn wir es nicht erreichen, müssen wir an den Voraussetzungen etwas tun. Denn dann fehlt es uns an der entsprechenden Motivation.

Wenn wir aber den Fokus voll und ganz auf etwas richten und alles andere daran ausrichten, geht unserem gesamte Kraft dorthin. Ich will nicht sagen, dass es damals sinnvoll war ALLES auf den Kredit zu zahlen. Aber es war mein Fokus und mein Ziel war es diese bescheuerten Verbindlichkeiten los zu werden. Ich wollte nicht täglich beim Blick auf das Konto daran erinnert werden, dass ich irgendwann einmal in der Vergangenheit scheiße gebaut hatte.

Heute arbeite ich immer noch sehr ähnlich. Mein Fokus ist voll darauf gerichtet eine bestimmte Vermögenssumme zu erreichen. Zwar erlaube ich mir heute deutlich mehr und spare vergleichsweise weniger, aber dennoch hat sich an der grundsätzlichen Ausrichtung meines Fokus nichts geändert. Ich habe einen Plan und daran halte ich mich. Und was nicht im Plan steht, gibt es nicht. So unromantisch ist es, aber das ist genau mein Weg zum finanziellen Erfolg.

Begreife also die Chancen! Verbindlichkeiten sammeln, Kredite umschulden und volle Kraft voraus ins eigene Vermögen!

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