30% Sparquote versus 30 € Sparrate – Was ist besser?

Sparquote versus Sparrate

Im heutigen Beitrag möchte ich mit der Sparquote auseinander. Was ist die Sparquote, wie kannst du sie errechnen und warum ist sie so wichtig? Das sind Fragen, die immer mal wieder auftauchen. Und ich möchte heute gerne erklären, was es damit auf sich hat.

Die Sparquote wird sehr häufig mit der Sparrate verwechselt. Auch wenn beides zusammen hängt, sind es doch grundsätzlich verschiedene Dinge. Aus meiner Sicht ist die Sparquote die deutlich wichtigere Kennzahl in deiner finanziellen Planung.

Was ist die Sparquote und wie errechnest du diese?

In meinem gestrigen Artikel zur privaten Finanzplanung kam unter anderem das Wort der Sparquote vor. Vielleicht kannst du dich erinnern, da ich sie im Kontext mit der durchschnittlichen Sparquote in Deutschland erwähnt hatte. Diese lag 2019 bei 10,9% vom Einkommen

Aber was genau ist nun die Sparquote?

Die Sparquote stellt den Sparbetrag, also die Sparrate in Relation zum Einkommen. Sie wird üblicherweise in Prozent ausgedrückt und beschreibt damit den Anteil am Gesamteinkommen. Wer also 2.000 Euro Gehalt erhält und davon 218 Euro spart, hat eine Sparquote von 10,9%.

218 Euro Sparrate / 2.000 Euro Gesamt = 0,109 * 100 = 10,9% Sparquote

Welche Bedeutung hat die Sparquote?

Das ist eine sehr persönliche Einschätzung auf die Frage, da mir die Sparquote deutlich wichtiger als die Sparrate ist. Je mehr ich anteilig von meinem Einkommen sparen kann, desto besser habe ich meiner Meinung nach die Finanzen im Griff.

Wie der Titel des Beitrags schon vermuten lässt, ist eine Quote von 30% in den meisten Fällen deutlich mehr Wert als eine Sparrate von 30 Euro.

Und da ich mich gerne am Durchschnitt orientiere, um damit festzustellen, dass ich besser bin, versuche ich bei meiner persönlichen Sparquote deutlich höher zu liegen. Während der durchschnittliche Deutsche eine Quote von 10,9% erreicht, arbeite ich daran meinen Wert ständig zu erhöhen.

Erhöhung der Sparquote am Beispiel

Ich habe das Beispiel schon mehrfach beschrieben, aber da es auch hier passt, möchte ich es kurz anbringen. Wer über ein Einkommen von 2.000 Euro verfügt, was ungefähr das durchschnittliche Nettoeinkommen in Deutschland ist, spart davon im Durchschnitt 10,9%. Das sind die 218 Euro, die wir von oben schon kennen.

Unterstellen wir nun, dass eine Gehaltserhöhung von 3% gibt, ist das neue Nettogehalt entsprechend 2.060 Euro. Wenn du nun diese zusätzlichen 60 Euro vollständig sparst, beträgt dein neuer Sparbetrag 278 Euro. Diese wiederum in Relation zum Gesamteinkommen gesetzt, ergeben eine Sparquote von 278 / 2.060 = 13,5%.

Sparquote und Sparrate sind also gestiegen, weil du auf dem gleichen Level weiterlebst und die Gehaltserhöhung vollständig sparst. Stell dir nun vor, du arbeitest nebenbei auf Minijob-Basis und bekommst pro Monat 250 Euro steuerfrei ausgezahlt. Diese sparst du nun noch zusätzlich. Dein neues Gesamteinkommen beträgt 2.060 + 250 = 2.310 Euro und deine neue Sparrate 278 + 250 = 528 Euro. Deine Sparquote aber explodiert auf 528 / 2.310 = 22,8%.

Was ist der grundlegende Unterschied zur Sparrate?

Die Sparrate ist derjenige Betrag, der monatlich gespart wird. Im oben genannten Beispiel wäre die Sparrate also die 528 Euro zuletzt. Isoliert betrachtet ist die Sparrate erst einmal nichtssagend, wie ich finde. Was sagt es denn über jemanden aus, wenn dieser eine Sparrate von 528 Euro hat?

Nun, er spart – das ist richtig. Aber während er fast ein Viertel von einem Durchschnittseinkommen spart, ist der Anteil bei einem Einkommen von beispielsweise 10.000 Euro lediglich bei 0,528% und damit vollkommen irrelevant – beziehungsweise auch deutlich unter dem deutschen Durchschnitt.

Während die Sparquote also einen Anteil am Gesamteinkommen ausdrückt, stellt die Sparrate lediglich eine absolute Größe ohne jeglichen Bezug dar. Und automatisch spiegelt die Sparquote die Spardisziplin wieder, unabhängig vom Nettoeinkommen. Wer es schafft 20% oder 30% von seinem Einkommen zu sparen, lebt deutlich bewusster als jemand mit einem Sparanteil von 0,528%. Und gleichzeitig kommt der mit 30% Sparquote viel besser mit seinem Geld aus.

Eine regelmäßige Erhöhung sorgt für steigende Quoten und Raten

Bleiben bei dem oben genannten Beispiel. Im nächsten Jahr steigt der Lohn wiederum um 3% auf dann 2.122 Euro. Das sind weitere 62 Euro, die gespart werden können. Ob du davon 100% oder nur die Hälfte sparst, bleibt vollkommen dir überlassen. Ich meine, dass eine gewisse Belohnung schon drin sein sollte und habe recht lange immer 50% der Lohnerhöhung gespart und die andere auf den Kopf gehauen.

Aber im Beispiel bleiben wir dabei, dass die 62 Euro vollständig gespart werden. Dabei steigt der Sparbetrag auf 590 Euro und die Quote entsprechend auf 27,8%. Mich motiviert es die Sparquote vom letzten Monat immer weiter zu überbieten. Das muss nicht mit riesigen Schritten sein, da ich mich nicht kaputt sparen will. Aber es muss mindestens immer ein Euro sein, sodass die Sparquote irgendwo auf der zweiten oder dritten Nachkommestelle steigt.

Das macht zwar im Moment nicht viel aus. Aber addiert man ein komplettes Jahr von 0,01% Steigerung zusätzlich zur Lohnerhöhung, halt 0,12% mehr die gespart werden. Wie gesagt, es ist nicht die Welt. Aber das Mindset was dahinter steht und vor allem der Spaß sich immer wieder herauszufordern, treibt mich an.

Und was ist nun besser? 30% Sparquote von 30 Euro Sparrate?

Die Antwort ist ganz eindeutig: Ab einem Einkommen von 101 Euro ist die Quote von 30% deutlich besser und mehr. Insofern solltest du beim Sparen den Fokus nicht auf die absolute Sparrate legen, sondern darauf, dass die Sparquote steigt.

Und wenn du dich dann daran misst, was der Durchschnitt macht und darüber sein möchtest, kannst du viel erreichen. Auch wenn du bei 0% Sparquote startest, heißt es ja nicht, dass du nicht deutlich mehr erreichen kannst. Gerade am Anfang kannst du weit springen und Meter machen, sodass du vielleicht schon bald den Durchschnitt erreichen kannst.

Tracke deine Daten und messe dich an dir selbst

Ich schreibe mir jeden Monat meine Einnahmen und Ausgaben auf. Gerade die nebenberuflichen Einnahmen schwanken doch teilweise sehr, sodass sich hier bei der Sparquote größere Unterschiede ergeben. Gerade aus dem Grund bin ich immer sehr gespannt, wo ich gelandet bin.

Dabei habe ich IMMER ein fixes Ziel und versuche dies um mindestens 1 Euro zu überbieten und ein bisschen mehr zu erreichen. Das macht mir einfach Spaß, muss man sicherlich nicht machen. Wenn du dir eine Quote vornimmst und diese erreichst, ist das auch ein mega Ergebnis. Vor allem dann, wenn du das über eine längere Zeit (Jahre) durchhältst. Dann passiert auch richtig was auf dem Sparkonto.

Nur als Motivation: 5 Jahre lang 528 Euro monatlich sparen, ergibt einen Gesamtbetrag von rund 32.000 Euro! Dafür lohnt es sich doch, oder?

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