Unser 1. Ziel: Ein Vermögen aufbauen, das uns entspannter leben lässt

Vermögen aufbauen: Konsequent sparen für das Ziel

Ein Vermögen aufbauen? Hast du sie noch alle beisammen? Wie soll das gehen mit meinem Gehalt?

Genau das waren die Fragen, die mir mein Kumpel gestellt hat. Und das eigentlich nur, weil ich ihn gefragt habe, was seine finanziellen Ziele sind. Als dann nur kam „Naja, irgendwie gut rumkommen“ habe ich ihn gefragt, warum er nicht auf die Kacke haut. Warum nicht ein Vermögen aufbauen?

Wie denn, du Vogel?

Und damit sind wir einerseits im neuen Jahr und andererseits schon richtig im Eingemachten. Denn dieses Jahr soll es für ihn rund gehen. Und dazu gehört natürlich auch der Vermögensaufbau. Wie auch immer dieser genau aussieht – das wollen wir ja gemeinsam erarbeiten und hier auch davon berichten.

Träume sind Ideen, die noch nicht umgesetzt wurden

Es heißt ja immer so nett: Wer nicht träumen kann… Und dann kommt irgendwas Tolles und Vielsagendes. Ich habe da eine sehr deutliche Meinung zu. Meiner Meinung nach sind Träume enorm wichtig, damit wir weiter kommen im Leben. Nur mit Phantasie und Vision ist es mir beispielsweise möglich durch den Tag, die Woche, den Monat und das Jahr zu kommen. Und natürlich auch jetzt durch das kommende Jahrzehnt.

Ich spreche da nicht besonders häufig drüber, aber ich habe konkrete Ideen dazu, wie mein Tag in ein, drei, fünf und sieben Jahren aussieht. Natürlich habe ich den Tag nicht vollständig durchgeplant. Aber ich kann dir beispielsweise sagen, dass ich in sieben Jahren nicht mehr in meinem aktuellen Büro arbeiten werde. Mein Plan ist es dann zu Hause zu arbeiten. Voll konzentriert. Vollkommen entspannt. Und nur in meine eigene Tasche.

Egoistisch? Na klar. Aber wer sonst kümmert sich um meine Träume, wenn nicht ich?

Aber zurück zum Thema. Ich stellte also die Frage nach den finanziellen Zielen. Und da kam dann nicht besonders viel. Ohne ein Ziel, das langfristig ausgelegt ist, wird aber auch kein Vermögensaufbau möglich sein. Wir Menschen tendieren immer dazu das zu verbrauchen was wir haben. Haben wir keinen finanziellen Plan werden wir immer dafür sorgen, dass unsere Ausgaben so groß sind wie unsere Einnahmen. Geldanlage und Rendite kassieren? Fehlanzeige.

Du wirst nicht morgen wohlhaben sein

Grundsätzlich ist die Idee vom schnellen Reichtum ein Hirngespinst. Ich will nicht in Frage stellen, dass es funktionieren kann. Aber die Voraussetzungen dazu haben nur die wenigsten. Und diese Voraussetzungen zu schaffen ist aus meiner Sicht ein sehr risikoreicher Weg. Risiko, dass ich nicht bereit bin einzugehen.

Wozu auch?

Ich bin fest davon überzeugt einen Weg gefunden zu haben, bei dem ich auch wohlhabend werde. Es wird nur ein paar Tage länger dauern. Aber mit jedem weiteren Tag und jedem weiterem Euro in meiner Geldanlage komme ich dem Ziel näher. Und je länger ich das durchhalte und mich dahingehend diszipliniere, desto mehr Arbeit das Geld für mich.

What? Du hast Geld, das für dich arbeitet? Ja genau, aber dazu dann gleich mehr.

Wozu Vermögensaufbau, wenn am Ende des Monats nichts über ist?

Wenn du dir diese Frage stellst, empfehle ich dir unseren letzten Artikel. Dort ging es nämlich genau darum, wie du Geld in deinem Haushalt findest. Unsere Ausgaben zu überwachen und ein Haushaltsbuch führen ist die elementare Grundlage in der ersten Zeit. Vor allem für diejenigen, die davor nichts dergleichen geführt und keine Übersicht hatten.

Der Trick ist dabei recht einfach. Und hier zitiere ich Bodo Schäfer:

„Wer mich 100% seiner Einnahmen nicht hinkommt, kommt auch mit 90% nicht hin“

Absolut richtig gelesen, aber ließ es gerne noch mal.

Was ist die Idee dahinter? Bodo Schäfer spricht hier immer von seinem sogenannten Goldene Gans-Konto. Die Goldene Gans ist ein Konto auf, das nur eingezahlt wird. Und zwar mindestens 10% des Einkommens. So entsteht eine Geldmenge, die es dann zu investieren gilt. Aktien, Fonds, ETFs und so komische böse Dinge.

Mein Kumpel schaut mich schief an und sagt:

„Du willst, dass ich an der Börse Geld anlege, aber gleichzeitig nur 90% für meinen Haushalt habe? Cooles Konzept. Klingt, als wenn Peter Zwegert einfach nur ein paar Monate früher bei mir klingelt“.

Es sind unsere Routinen, die uns beeinflussen

Ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich es genauso selbst gemacht habe. Die gleichen komischen Fragen habe ich mir auch gestellt. Was soll ich mit Aktien und so weiter zu tun haben, wenn ich nicht einmal mehr ausreichend Kohle für den Monat habe?

Aus dem Grund haben wir ja im letzten Beitrag bearbeitet, woher die Kohle in deinem Haushalt kommt. Durch das Haushaltsbuch führen erkennst du die Potenziale. Nun gilt es aber diese monatlich auch abzuführen und aus dem Haushalt zu entfernen. Das Geld ist nicht weg, aber muss auf ein Goldene Gans-Konto. Denn dann ist es im Depot und steht dem Haushalt nicht mehr zur Verfügung. Es kann also nicht ausgegeben werden.

Erkennst du das Muster?

Wir verarschen uns am Ende selbst, aber dieses Mal zu unserem eigenen Vorteil. Wenn du 200 Euro monatlich sparen kannst, sieh zu, dass du diese entsprechend woanders hin überweist. Denn dann hast du sie nicht mehr im Zugriff. Am besten sogar so, dass du dort auch nicht mehr rankommst. Oder nur mit extrem großem Aufwand.

Programmiere dich selbst auf dein Ziel

Wir haben noch nicht viel über das Ziel finden gesprochen. Das ist eine Glaubensfrage, denn ich halte es für deutlich wichtiger den Weg zum Ziel zu bearbeiten, als das Ziel selbst. Wenn du eines Tages ein Depot mit einer Million Euro haben willst, ist es wichtig den Weg dahin zu erarbeiten. Ob es am Ende dann nur eine halbe Million oder zehn Millionen sind, ist fast egal.

Folglich musst du dir angewöhnen und es zu einer automatischen Routine machen, dass deine Sparrate sofort am Anfang des Monats abgeht. Und am besten machst du das per Dauerauftrag. So steigt die Summe deiner Geldanlage zusehends, ohne dass du daran denken musst.

Schreib dir einfach auf, was du willst im Leben

Geklärt haben wir das mit dem Weg noch nicht. Auch mein Kumpel hat noch so seine Schwierigkeiten. Aber er schenkt mir mal kurz das Vertrauen, dass das passt. Also können wir mit dem nächsten Schritt weiter machen: Ein Ziel definieren!

Wer ein Vermögen aufbauen will, muss festlegen, was das „Vermögen“ ist. Dieses kann nämlich ein Haus, ein Auto und eine Finca auf Mallorca sein. Ebenso gut könnte es aber auch ein Depot sein, dass dir eine monatliche Rendite zahlt.

Ich kann und will mich hier nicht festlegen, was richtig und was falsch ist. Das ist eine Ansichtssache. Persönlich würde ich immer zu dem Depot tendieren. Mein oberstes Ziel ist Freiheit. Und diese Freiheit meine ich im Sinne der vollständigen Unabhängigkeit. Ein Haus ist nicht flexibel. Es lässt sich nicht bewegen. Also will ich kein Haus, weil es meine Freiheit einschränkt.

Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Es ist alles erlaubt und es geht nur um deine Ziele.

Dann rechne mal schön

Bist du damit vorerst fertig, kannst du das Brainstorming beenden. Übrigens würde ich solche Dinge wie „zwei Mal im Jahr in den Urlaub fahren“ oder „alle drei Jahre einen neuen TV“ ausschließen. Das sind aus meiner Sicht keine Lebensziele, sondern einfach nur Konsum. Und Konsum bringt nur kurzfristig Freude, nicht aber langfristig.
Mein Kumpel hatte also nun folgende Dinge auf seinem Zettel stehen:

  • weniger Arbeiten, weil der Rücken und die Knie schmerzen
  • ein Haus in Skandinavien
  • regelmäßig eine Date-Night mit der Freundin
  • Angeln an gefühlt 300 verschiedenen Stellen auf der Welt (das habe ich mal zusammengefasst, da Angeln sein Hobby ist)
  • eine Rücklage, die ihn entspannt schlafen lässt
  • die Sicherheit, dass die Welt bei Arbeitslosigkeit, im Alter, usw. nicht untergeht
  • schuldenfrei

Das war es für den ersten Moment. Die Liste kannst du grundsätzlich immer erweitern oder auch verkürzen. Ganz wie du magst. Verschwende aber nicht zu viel Zeit darauf, denn wichtiger ist, dass du Zeit auf den Weg dorthin verwendest. Klar, darf man sich das mal alles vorstellen. Wer aber nicht ins Tun kommt an der Stelle wird auch entsprechend niemals den Traum realisieren.

Auf den ersten Blick sind die Ziele so gar keine finanziellen Ziele. Für alle braucht man aber irgendwie Geld. Deswegen sind es dann doch wieder finanzielle Ziele, um die wir uns nun kümmern wollen.

Ein Ziel vor Augen haben sorgt für eine Blickrichtung

Wir haben uns nun also ran gesetzt und haben die Ziele finanziell bewertet. „Weniger Arbeiten“ haben wir mal mit 50% seines Nettogehaltes angenommen. Der Wert ist aber frei skalierbar. Denkbar ist unter anderem auch, dass du hier in Stufen vorgehst. Letztlich ändert das aber nichts am finalen Ergebnis.

Ein Haus in Skandinavien ist etwas, das zweifelsfrei Geld kostet. Wir sind einfach mal auf eine Hausbörse gegangen und haben uns dort einige Häuser angeschaut. Und aus den schönsten drei, die er für sich entdeckt hat, haben wir einen Mittelwert des Preises genommen. Das Date-Night haben wir vereinfacht mit 100 Euro je Monat angenommen. Auch das Angeln haben wir stark vereinfacht und ein monatliches Budget von 250 Euro veranschlagt.

Bei der Rücklage wiederum kann man recht genau einen Wert ermitteln. Damit es so richtig entspannt ist, und das passt ja dann auch für den nächsten Punkt, haben wir mal 12 Monatsgehälter angenommen. Und die Sicherheit, dass die Welt nicht untergeht – tja, der ist schwer bewertbar der Punkt. Denn schließlich müsste man hierzu feststellen, was die Welt ist. Ich meine dabei, dass man hier einfach bestimmte Risiken mit Versicherungen ausschließen sollte, die dann entsprechend einspringen.

Es Menschen, die können Dinge besser als du

Ja genau, und das ist auch gar nicht schlimm. Wichtig ist ja nur, dass jeder das macht, was er gerne möchte und am besten kann. Natürlich kannst du hingehen und versuchen deine Risiken abzusichern. Doch gerade, wenn es beispielsweise um den Straßenverkehr, deine Arbeit oder auch deine Wohnung geht, kann das sehr teuer sein. Hier müsstest du Unmengen von Geld bei Seite schaffen. Stell dir vor du fährst unabsichtlich in ein anderes Auto und der Unfallgegner erleidet eine Verletzung.

Vielleicht lässt sich noch berechnen, dass du den Krankenhausaufenthalt zahlst. Aber wie sieht es mit einer lebenslangen Zahlung aus, wenn diese Person beispielsweise ihren Beruf nicht mehr ausüben kann? Für solche Dinge solltest du dich über renommierte Versicherungen absichern und das Risiko für dich ausschließen.

Die können das besser und durch ihre Größe auch deutlich günstiger. Wenn du dazu Fragen hast empfehle ich dir den YouTube-Kanal von Basti Kunkel von Versicherung mit Kopf und den gemeinsamen Podcast „Versicherungsgeflüster“ mit seinem Freund Patrick.

Gar nicht so einfach, das zu berechnen

Ja, genau so ist es. Wie willst du denn beispielsweise 50% Nettolohn als Summe berechnen? Über die nächsten 20 Jahre? 30 Jahre? Kann man machen. Es wird dann aber eine recht große Summe. Nimm zum Beispiel das Durchschnittsgehalt der Deutschen mit rund 2.000 Euro netto und rechne davon 50% auf 30 Jahre hoch. Das sind mal eben 360.000 Euro.

Hier ist aber Meinung nach genau der Schlüssel vergraben. In dem du die Geldbeträge auf eine monatliche Basis bringst, kannst du einen Kapitalwert berechnen. Also los:

  • 1.000 Euro für weniger Arbeiten
  • 500 Euro für die Finanzierung eines Hauses
  • 100 Euro für das Date
  • 250 Euro zum Angeln

Das sind 1.850 Euro monatlich. Und hinzu kommen noch die Rücklage, die Sicherheit und die Schuldenfreiheit. Wie sollen wir damit umgehen? Ganz einfach: Hier nimmst du Endbeträge. Die Rücklage ist ja keine monatliche Sache, die für immer und ewig zurück gelegt werden muss. Wenn das Ziel von 12 Monatsgehältern erreicht ist, musst du dafür nichts mehr einplanen. Die Sicherheit ist als Versicherungsbeitrag einzukalkulieren.

Und die Schulden? Vermögen aufbauen trotz Schulden!

Das klingt im ersten Moment paradox. Aber ich möchte dem einen ganz eigenen Absatz widmen. Denn Schulden sind grundsätzlich schlimm, aber sie sollten dich nicht behindern. Wenn du also, wie übrigens auch mein Kumpel, welche hast, dann sei dir dieser bewusst. Grundsätzlich sind aber alle Schulden endlich.

Insofern macht es in meinen Augen keinen großen Sinn heute ALLES in die Schuldentilgung zu ballern.
Bodo Schäfer sagt hier:

„Null ist kein Ziel“.

Und das sehe ich sehr ähnlich. Wenn du alles, was du sparen kannst, in die Schuldentilgung steckst, bist du am Ende frei davon. Aber du hast auch nichts. Findest du das motivierend? Wo ist dein Mehrwert?

Genau aus diesem Grund tendiere ich dazu Schulden Schulen sein zu lassen. Sie sind endlich und kalkulierbar. Wenn du also noch 200 Euro monatlich beispielsweise für die nächsten 3 Jahre abzahlst, dann ist das so. Du kannst aber Vermögen aufbauen trotz Schulden. Denn du kannst ja trotzdem die gesparten Beträge in dein Spar-Depot überweisen und sparen.

Das Ziel sind 1.850 Euro monatlich plus 24.000 Euro

Die Summe haben wir ja oben schon berechnet. Die Kosten für die Versicherung gehen eigentlich in den normalen Haushalt mit ein. Insofern würde ich sie hier nicht separat betrachten. Ebenso die Schulden, denn die Schuldentilgung ist ein Teil deiner monatlichen Kosten. Also auch nicht mit einberechnen, vor allem auch weil sie verschwinden werden.

Bleiben also nur die 12 Monatsgehälter auf der hohen Kante für den ruhigen Schlaf. Naja, und die lassen sich berechnen. Bei durchschnittlich 2.000 Euro Einkommen des Durchschnitts-Deutschen bedeutet das ein Konto mit 24.000 Euro.

Umrechnen in ein Endkapital

Mein Kumpel benötigt monatlich 1.850 Euro. Rechnen wir hier an der Stelle mit 4% Rendite. Diese lassen sich an der Börse durchschnittlich locker erreichen. Wenn du magst kann du auch mehr Risiko gehen und den Prozentsatz auch höher ansetzen. Dazu braucht es dann aber auch mehr Zeit für finanzielle Bildung 🙂

Also, 4% sind die Zahl, mit der wir rechnen. Wenn also die 4% die 1.850 Euro monatlich sind, brauchst du jährlich eine Ausschüttung von 22.200 Euro. Die Steuern können hier eine Rolle spielen, aber sie sind sehr individuell. Von daher lassen wir sie einmal außen vor, weswegen du sie aber nicht vergessen darfst.

Und wenn 4% diese 22.200 Euro sind, brauchst du logischerweise ein Kapital von 555.000 Euro. Legst du diese halbe Million mit 4% an, bekommst du jährlich 22.200 Euro Zinsen, was wiederum jeden Monat 1.850 Euro sind.
Einfache Rechnung oder? Und mal ehrlich, eine halbe Million ist machbar, oder? Nicht? Na, dann lies weiter.

Ein Rechenbeispiel, wie du Vermögen aufbauen kannst!

Und dieses Beispiel haben wir genau so durchgerechnet. Ich stelle es hier nur mit den Einkommensdaten des durchschnittlichen Deutschen, damit es nachvollziehbar ist. Um also eine halbe Million zusammen zu kriegen, braucht es vermutlich ein wenig Zeit. Während dieser Zeit passieren aber viele magische Dinge.

Denn erstens wirst du immer wieder mal eine kleine oder große Gehaltserhöhung bekommen. Und wie im letzten Artikel beschrieben kannst du diese teilweise oder vollständig zum Vermögensaufbau nutzen. Errechne den Betrag, den das ausmacht und passe dann deinen Dauerauftrag an. Und schwupps bekommt deine Geldanlage sofort mehr.

Zweitens solltest du dieses Geld bereits anlegen. Jeder angelegte Euro arbeitet nämlich ab sofort für dich. Bei 4% bringt dir jeder Euro 4 Cent pro Jahr. Das ist nicht die Welt, aber je mehr Euro es am Ende sind, desto mehr Rendite wird es auch.

Erstelle dir einen Vermögensaufbau-Plan

Ich liebe es diese Tabellen zu erstellen. Da sieht man nämlich, was alles im Lauf der Zeit möglich ist. Und ich bin mir sehr sicher, dass auch du dich wundern wirst, was du leisten könntest. Wichtig ist halt, dass es davon keine Ausnahmen gibt.

Das Ziel wird also nur dann erreicht werden, wenn du ständig dabeibleibst und diesen Plan einhältst.

Jeder Haushalt kann unterschiedlich viel. Beim letzten Mal hatten wir berechnet, dass wir eine Sparrate von 23% realisieren könnten. Das wären 460 Euro auf das Durchschnittsgehalt gerechnet. Das ist schon ordentlich. Aus diesem Grund fangen wir mal mit 10% an.

Also, folglich haben wir eine Sparrate von 200 Euro jeden Monat. Und das zu vier Prozent. Ah Moment, lass mich rechnen. Das sind dann rund 60 Jahre Ansparzeit. Klingt attraktiv oder? Nein, und genau deswegen gilt jetzt nicht aufzugeben, sondern die Besonderheiten miteinzuberechnen.

Sonderzahlungen, Gehaltserhöhungen, Sparpotentiale

Vermutlich liegt die durchschnittliche Gehaltserhöhung in Deutschland bei 2,5% pro Jahr. Mal mehr, mal ein bisschen weniger. Und wenn du keine bekommst, dann solltest du mal einfach genau diese Frage stellen. Denn viele Chefs freuen sich, dass keiner fragt, weil sie es von selbst nicht machen werden.

Also, 2,5% auf 2.000 Euro entspricht einer Erhöhung von 50 Euro. Wenn du diese 50 Euro jetzt vollständig als Sparrate mitsparst, sind es bereits nach einem Jahr 250 Euro jeden Monat. Und nach einem weiteren Jahr gibt es die nächsten 2,5%, also 51,25 Euro. Jetzt bist du bei 301,25 Euro Sparrate. Folglich erhöht sich deine Sparrate dynamisch jedes Jahr um ca. 25%.

Nochmal schnell gegen gerechnet: 200 Euro plus 25% Dynamik jedes Jahr und dann zu 4% angelegt macht nur noch 17,5 Jahre Ansparzeit. Das ist immer noch recht lange, aber nur noch knapp ein Viertel von den ursprünglichen 60 Jahren.

Und so kannst du nun beigehen und kannst weiter einkalkulieren. Traust du dir beispielsweise zu, dass du monatlich mehr in deinem Haushalt zu sparen? Oder hast du beispielsweise eine Jahresprämie? Im Zweifel auch Geld von Oma? Pack es auf deine Sparrate.

Vom Sinn und Unsinn zu sparen

Ich bin kein Freund der Frugalisten. Das sind die Menschen, die lieber aus zwei kaputten Hosen eine Neue nähen, als sich eine zu kaufen. Kann man machen, habe ich nichts gegen, aber ist wirklich nicht meins. Aber der Ansatz dahinter ist schon gar nicht so verkehrt. Je mehr man sparen kann, desto schneller lässt sich Vermögen aufbauen.

Damit du dich aber für deine Mühe selbst belohnen kannst, halte ich es für legitim nicht die volle Summe auch immer direkt zu sparen. Hier könntest du beispielsweise mit einem Prozentsatz arbeiten. So kannst du sagen, dass du nur 50% deiner Gehaltserhöhung sparst. Damit erhöhst du zwar immer wieder deinen Lebensstandard, aber auch gleichzeitig deine Sparrate.

Und hier nochmal: Jeden Euro, den du mehr investierst in Aktien, Fonds oder was auch immer, arbeitet ab dann für dich. Es macht also durchaus Sinn zu sparen. Aber meiner Meinung nach, muss der Spaß erhalten bleiben beim Sparen. Zwar habe ich viel Spaß daran viel zu sparen, aber das muss nicht für jeden gelten.

Vermögen aufbauen mit denen, die Geld verdienen können

Natürlich bekommst du aktuell bei deiner Hausbank keine 4% Zinsen. Wäre auch so zu schön und zu einfach. Aber dennoch ist es kein Hexenwerk diesen Wert zu erreichen. Dazu musst du auch nicht an der Börse zocken wie ein Wilder.

Aber sehr wohl bist du dort unterwegs. Denn große Firmen brauchen Geld, damit sie Geld verdienen können. Das besorgen sie sich über Aktien, die du am Markt kaufen kannst. Dann gehört dir ein ganz kleiner Teil einer Firma und wenn du darauf achtest, dass diese Firma eine Dividende zahlt, bekommst du daraus ein entsprechendes Einkommen.

Bevor du nun dein ganzes Geld in Siemens, Henkel oder BMW pumpst: RELAX! Es gibt dabei einiges zu beachten. Aber das ist nicht kompliziert. Nur mal wieder eine Routine, die du einführen musst.

Diversifikation: Risiko minimieren und das Ziel verfolgen

Es gibt Menschen, die können auch Finanzen deutlich besser als wir. Warum also nicht denen das Geld in die Hand geben?
Nun ja, ich bin wieder einmal der Freund von Eigenverantwortung. Meinen Bankberater kenne ich nicht und der dreht mir nichts mehr an. Häufig verdienen diese aber mit, wenn sie dir ein Spar-Produkt verkaufen. Dieser tolle Fonds darf es sein? Danke, das sind dann 5% für meine Berater-Jackentasche.

Man darf hier vermuten, dass sie dir lieber das Produkt verkaufen, wo mehr in ihre Tasche wandert. Mal ganz ab davon, dass auch ein Fonds oder auch ETFs weitere Kosten verursachen.

Meiner Meinung nach ist es dein Job, dich hier zu bilden. Also Stichwort: Finanzielle Bildung! Ich habe damals auch anders angefangen. Meine Beraterin hat mir zwei Sachen angeboten, die auch toll klangen und über eine Freundin wurde mir noch ein drittes Ding empfohlen. Klang alles toll und mit meiner damaligen Bildung war es das auch.

Heute, Jahre später und viele grauen Zellen reicher, sind die Produkte nicht schlecht, aber schlecht für jemanden der ein wenig Ahnung hat. Ich maße mir an diese zu haben und bewerte diese drei Sachen als die schlechtesten drei in meinem Portfolio. Aber so ist es halt – man lernt aus seinen Fehlern und muss dazu stehen.

Total Expens Ratio – TER

Wichtig ist bei allen Produkten immer die Gesamtkostenquote pro Jahr. Das ist die TER, die bei Fonds und ETFs immer irgendwo mit angegeben ist. Viele Fonds haben einen sogenannten Ausgabeaufschlag und dazu noch einmal jährliche Kosten von 1-2%. Klingt nicht viel, aber summiert sich ziemlich schnell. Und wenn der Markt um 10% abschmiert, schmieren deine Fonds Anteile nochmal 6-7% weiter ab.

Bock drauf?

Nein, meinen Kumpel konnte ich davon zumindest mal im Ansatz überzeugen. Aber dennoch will er keine Einzeltitel halten, weil er sich mit Börse nicht beschäftigen will. Okay, aber dann sind ETFs die erste Wahl. Sie sind den Fonds sehr ähnlich, allerdings nicht aktiv geführt. Entsprechend gering fallen die Kosten aus.

Damit die Performance aber doch halbwegs passt werden Indizes nachgebildet. So ist der DAX in 2019 um rund 25,5% gestiegen. Die DAX ETFs von der comdirect Bank liegen bei 24,9% Performance.

Die Kosten dafür liegen beispielsweise beim LU0378438732 ComStage DAX ETF bei 0,08%. Das ist extrem günstig, da die meisten ETFs eine TER von circa 0,5% haben.

Keep it simple stupid

Ein ETF auf den MSCI World, also die größten Unternehmen der Welt umfasst rund 1.600 Aktien. Ein ETF aus den MSCI Emerging Markets, also die Entwicklungsländer, umfasst weitere 600 Aktien. Folglich kannst du mir zwei einfachen ETF-Produkten die gesamte Weltwirtschaft in deinem Portfolio abbilden.

Das entsprach genau den Anforderungen meines Kumpels. Er wollte nicht viel Zeit investieren, es aber dennoch verstehen. Und da sind ETFs echt gut zu. Wir haben uns darauf geeinigt erst einmal ein Vermögen aufbauen zu wollen bis zu einer Grenze von 25.000 Euro. Und kommt das alles in diese beiden ETFs. Die schlagen nach und nach oben genauso aus wie der ganze Weltmarkt. Es ist aber überschaubar und machbar.

Also haben wir ihm ein Goldene Gans-Konto angelegt und darauf geachtet möglichst große ETFs und zudem günstige zu nehmen. Groß meint hier hoch kapitalisiert. Zudem konnten wir durch ein Konto bei Trade Republic die Orderkosten sehr niedrig halten.

Bei der comdirect kostet die Ausführung des Sparplans 1,5% vom Volumen. Wenn du also die 200 Euro aufteilst, die der Durchschnittsdeutsche hat, landen wir bei 1,50 Euro je Sparplan-Order. Bei Trade Republic ist das gerade mal ein Euro und bleibt auch dabei. Steigt also die Sparrate steigen auch die Kosten bei vielen prozentual gekoppelten Anbieter. Bei Trade Republic nicht.

So einfach ist Vermögen aufbauen? Wo ist der Haken?

Das soll kein Werbespruch sein, sondern eine Feststellung. Es ist genauso fucking simple. Wir haben für ihn nun einen Fahrplan festgelegt. Er startet aber auch bereits mit den 23% herausgeholten Prozent und möchte seine Sparrate Mitte des Jahres erhöhen. Zudem ist ab Mai der Kredit abbezahlt und die Kreditrate will er zu 50% sicher auf ein Tagesgeldkonto als Rücklage legen und mit den anderen 50% erhöht er die Sparrate noch einmal.

Lass es uns mit Durchschnittsdaten rechnen: 23% auf 2.000 Euro sind entsprechend 460 Euro monatlich. Also die ersten 460 Euro, die er in Aktien und den Vermögensaufbau investieren kann. Dazu kommt ab Mai dann die Hälfte seiner Kreditrate von 170 Euro, also weitere 85 Euro. Und dann hat er im Haushalt noch zwei Abos gekündigt, die ihm Mitte des Jahres nochmal 35 Euro je Monat bringen.

Gerechnet auf den Durchschnitt wären das also 580 Euro und entsprechend eine Sparquote von 29%. Das ist schon der Hammer!

Der Haken ist der lange Atem

Mir ist es selbst passiert. Ich habe genau mit einem solchen System angefangen und nach 9 Monaten wollte ich in den Urlaub, aber das Geld fehlte mir. Also habe ich einen ETF verkauft und die Kohle verprasst. Das ist natürlich das Schlimmste, was du für deinen Vermögensaufbau tun kannst.

Insofern gibt es zwar per se keinen Haken an der Sache, aber du musst aufpassen, dass du dich nicht selbst betrügst. Ich habe mir darüber geholfen, dass ich mein Depot soweit gepackt habe, wie möglich. Ich habe damals nach dem Einrichten der Sparpläne die TAN-Liste zerrissen und mich bis heute nicht zum SMS-TAN angemeldet. Das ist doof, wenn ich einen Sparplan ändern will. Aber es hilft mir sehr, nicht an das Geld zu gehen. Ich müsste mir nämlich erst alles wieder besorgen und dafür vergehen Tage.

Bei seinem Depot bei Trade Republic besteht latent die Gefahr, dass du ständig auf dein Handy schaust. Wir haben es aber dadurch versucht zu lösen, dass wir alles eingerichtet und automatisiert haben. Das geht relativ einfach im Order Manager. Und dann haben wir die App gelöscht. Es ist zwar einfach diese wieder runterzuladen, aber es stellt doch eine Hürde da.

Das Ziel vor Augen und den Weg im Sinn

Ich habe dir nun gezeigt und erklärt, wie ich es damals gemacht habe und wie mein Kumpel sich heute entschieden hat. Wir sind ein kleines bisschen unterschiedlich, da ich Einzelaktien bevorzuge. Allerdings beschäftige ich mich auch gerne mit Aktien und dem Investieren. Ich will für meine Geldanlage selbst zuständig sein und mir meine Rendite selbst verdienen.

Als Anleger muss ich das aber auch, wenn ich die richtige Wahl treffen möchte. Schließlich bin ich auch für alles verantwortlich in was mein Geld investiert wird. Ich bin aber der festen Überzeugung so meinen langfristigen Erfolg sichern zu können.

Vermögen aufbauen – was ist jetzt die finale Zahl?

Bei meinem Freund habe ich wir mit Hilfe seiner Ziele einen Plan erstellt. Er investiert jeden Monat mit Hilfe von Dauerträgen und Sparpläne in ETFs. Diese wiederum investieren das Geld in Aktien, sodass er dennoch Teilhaber vieler Firmen weltweit ist.

Mit Hilfe seiner Erhöhungen und Zahlungen konnten wir am Ende eine Periode berechnen. Zum Nachvollziehen einmal wieder die durchschnittlichen Daten. Mit der Sparrate von 580 Euro und einer Dynamik von fast 15% (Gehaltserhöhung auf die höhere Rate gerechnet) pro Jahr kämen wir hier auf rund 16,7 Jahre.

Wir haben für uns an der Stelle aber eine zusätzliche Sparrate eingerechnet. Diese kommt aus seiner Nebenbeschäftigung, bei der er IT-Arbeiten als Freiberufler bei kleinen Unternehmen vornimmt. Hier haben wir unterstellt, dass er als Kleinunternehmer nochmal 250 Euro holen kann. Ganz am Ende erreichen wir bei ihm einen Wert von knapp unter 10 Jahren.

10 Jahre sparen und freier leben?

Ich höre schon die Unkenrufe:

„10 Jahre – ich muss 10 Jahre lang am Minimum leben? Das ist es mir nicht wert“.

Viel Spaß beim Unken. Wir haben ja seinen Haushalt genau nicht darauf ausgelegt, dass er sparen muss. Ganz im Gegenteil, er nimmt ja mit seinem Lebensstandard auch immer wieder an den Erhöhungen teil.

Rechnest du das mal ganz sparsam durch und unterstellst du zudem nicht 4% sondern vielleicht 5%, also etwas mehr Risiko, kommst du auf eine monatliche Sparrate von einem vierstelligen Betrag. Und hier bewahrheitet sich dann wieder das, was ich eingangs erwähnte: Jeder Euro verdient dazu.

Also ab damit ins Spar-Depot und investieren. So erhältst du als Anleger sehr schnell einerseits einen netten Vermögensaufbau und zudem aber auch Zinsen in Form von Kursgewinnen und Dividenden. Mehr rein – mehr raus. So simpel ist es.

Ein Ziel ist ein Ziel und kann justiert werden

Ob er nun am Ende 10 Jahre braucht, oder nur 5 Jahre vermag ich nicht zu beurteilen. Genau das Gleiche gilt auch für mich. Ich weiß es auch bei mir. Wichtig ist aber, dass ich mit der Konstanz dabeibleibe, weil ich ein Ziel vor Augen habe.

Heute die nächsten fünf oder auch zehn Jahre vorher zu sagen ist Wahnsinn – das geht nicht. Aus diesem Grund setze ich mich einmal pro Jahr hin und schaue wo ich stehe. Beispielsweise habe ich im vergangenen Jahr meine Steuerrückerstattung vollständig investiert. Das war aber nie geplant.

Aber genau mit solchen besonderen Ereignissen verändert sich der Plan. Beziehungsweise musst du ihn entsprechend anpassen. Bleibst du konsequent dabei und zahlst immer wieder deine Sparrate ein und kaufst über den ETF Aktien, dann wird die Zahl auch immer kleiner. Rechnerisch ist das logisch, da du Vermögen aufbauen kannst.

Was ist das Learning aus unserer Session?

Schnell reich geht nicht oder kommt für uns nicht in Frage. Also muss es über den langfristigen Erfolg kommen. Dabei häufst durch regelmäßige Sparraten immer mehr Kapital an, um es dann zu investieren.

Und das Investieren in Aktien und Konsorten führt dazu, dass dein kleiner finanzieller Mitarbeiter immer stärker und größer wird. Er verdient immer mehr Zinsen und Rendite, so dass er schon bald aktiv daran mitarbeiten kann dein Kapital zu vergrößern.

Der Zinseszins, so nennt man diesen Vorgang, ist der Turbo-Booster beim Vermögen aufbauen und es gilt diesen so früh wie möglich zu aktivieren. Zudem ist es elementar wichtig die eigenen Routinen und Gewohnheiten zu überdenken, anzupassen und dann so zu automatisieren, dass sie sich von selbst erledigen.

Ein Ziel ist notwendig und berechenbar

Ich persönlich finde es toll Ziele zu zerlegen und zu planen. Und so ist es meinem Kumpel auch gelungen einerseits seine Ziele festzulegen und andererseits danach dann in Geld auszudrücken zu können.

Abhängig davon, wie es in den nächsten Jahren läuft ist aber das Ziel sehr rosig, wenn er in weniger als 10 Jahren nur noch auf Teilzeit arbeiten muss, ohne einen Gehaltsverlust zu „erleiden“. Den „Ausfall“ übernimmt dann sein Vermögen und die daraus erzielten Einkünfte. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja noch den einen oder anderen Effekt, der dazu führt, dass es schneller geht.

Schließen möchte ich mit einem Zitat von Bodo Schäfer. Dabei geht es um die Bedeutung eines Ziels und vor allem den Mut dieses auch groß zu beschreiben.

„Wähle dein Ziel so groß, dass du es jederzeit im Auge behalten kannst und alle auftretenden Probleme die Sicht nicht verdecken können!“

In diesem Sinne wünsche ich euch ein tolles Wochenende – vielleicht ja mit eurer Finanzplanung, wenn ihr Vermögen aufbauen wollt!

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